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Ratgeber


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  • Definition

    Medizinische Fachbezeichnung: Endokrine Orbitopathie

    Carl-Adolph von Basedow hat in einer Publikation vom 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum als erster den Zusammenhang zwischen Überfunktion und Augenveränderungen beschrieben: „Glotzaugen“.

    Bei der Basedow´schen Erkrankung kommt es recht häufig auch zu Augenveränderungen, bei denen die Augen aus den Augenhöhlen heraustreten. Weitere Symptome sind Schwellungen, weite Lidspalten, Lichtempfindlichkeit, vermehrtes Augentränen, Fremdkörpergefühl, Doppelbilder, Veränderungen der Sehschärfe. Ursache sind die schilddrüsenspezifischen Antikörper (gegen den TSH-Rezeptor gerichtete Autoantikörper). 

  • Therapie

    Die Therapie der endokrinen Orbitopathie besteht in der Beseitigung der Basedow´schen Erkrankung, hierbei wird die Operation bevorzugt. Unabhängig von der Operation kann bei schwereren Verlaufsformen eine Kortisontherapie durchgeführt werden. 

    Bei milderen Verlaufsformen reichen folgende Maßnahmen:

    • Rauchverzicht; rauchen verschlechtert die Symptome wesentlich.
    • Schutz vor physikalischen Reizen, insbesondere gegen Sonne (Tragen von getönten Brillengläsern), zusätzlich Windschutz um die Reizung der Augen durch Wind, Zug oder Staub zu vermindern.
    • Verwendung „künstlicher Tränen“.
    • Vermeidung von Reizungen der Augen durch heiße Luft, z.B. Sauna.
    • Hochlagerung des Kopfes nachts durch zusätzliche Kissen.
    • Tragen einer Augenklappe nachts.
    • Bei Doppelbildern Anbringung einer Prismenfolie auf die Brille.
    • Einnahme eines Gemisches aus Antioxidantien und Mineralstoffen (Thyreoprotect).   
  • Weiterführende Diagnostik

    Bei Doppelbildern ist es erforderlich, eine Magnetresonanztomographie der Augenmuskeln vorzunehmen, um das Ausmaß der Entzündung der Augen bewegenden Muskeln festzustellen.

  • Weiterführende Therapie

    Bei Nichtansprechen der zuvor genannten Maßnahmen gibt es folgende Möglichkeiten:

    • Entfernung (operativ) von hinter dem Augapfel gelegenes  Fettgewebe.
    • Muskelkorrekturen.
    • Bei Doppelbildern kann eine Korrektur der Augen bewegenden Muskulatur infrage kommen.
    • Einseitige oder beidseitige Lidspaltenerweiterung.
    • Hier kann durch eine Operation die normale Oberlidlänge wieder hergestellt werden.