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Ratgeber


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  • Was bedeutet der Begriff "kalt"?

    Der Begriff "kalt" bezieht sich auf die Farbgebung im Szintigramm.

    In den Anfängen der Szintigraphie, in den 1950er Jahren, wurde vereinbart, dass die erhöhte Jodaufnahme mit den Farben gelb und rot ("heiße" Farben), die verminderte Jodaufnahme hingegen mit "kalten" Farben (blau, grünblau) dargestellt wurde. Diese Zuordnung wurde bis heute beibehalten.

    "Kalt" heißt: verminderte Jodaufnahme. Ein kalter Knoten ist also ein Knoten, der eine verminderte Jodaufnahme aufweist.

  • Was ist der Unterschied zwischen "kalten" und "heißen" Knoten?

    Heiße Knoten sind von der Funktion her aktiver als normales Schilddrüsengewebe und produzieren vermehrt Hormon, können also zu einer Überfunktion führen. Sie sind so gut wie nie bösartig.

    Kalte Knoten hingegen sind von der Funktion her weniger aktiv als normales Schilddrüsengewebe, d.h. sie haben bezüglich der Funktion der Schilddrüse keine Bedeutung.

    Das besondere an ihnen ist jedoch, dass ein Teil von ihnen bösartig ist.

  • Sind alle "kalten" Knoten bösartig?

    Nein. Nur etwa 5% aller kalten Knoten sind bösartig.

  • Was kann sich hinter einem kalten Knoten noch verbergen?

    Neben bösartigen Tumoren gibt es eine Reihe von Veränderungen, die zu kalten Knoten führen. Die häufigsten Veränderungen sind:

    frische Zysten (mit Blut- oder Kolloidflüssigkeit gefüllte Hohlräume), ältere Zysten (die ursprüngliche Flüssigkeit ist durch Bindegewebe ersetzt), gutartige Adenome, bindegewebsartige Veränderungen, Erschöpfungsareale.

  • Wie kann ein bösartiger Tumor erkannt werden?

    Es gibt bestimmte Merkmale im Ultraschall, die den Verdacht auf einen bösartigen Befund lenken:

    Echoarmut (dunkleres Schallmuster als gesundes Gewebe), unscharfe Randbegrenzung, keine kapselartige Ringstruktur (sogenanntes Halozeichen fehlt), vermehrte Durchblutung, Wachstum, Kalkeinlagerungen (bei sog. C-Zell-Tumoren).

    Wenn einer dieser Befunde vorliegt und der Knoten eine Größe von 1 cm hat, wird eine Feinnadelpunktion durchgeführt. Die Untersuchung der dabei entnommenen Zellen erlaubt in der Regel eine sichere Diagnosestellung.

  • Kann ein bösartiger Tumor auch durch eine Blutuntersuchung erkannt werden?

    Nur eine bestimmte Krebsart, das sog. medulläre oder C-Zell-Karzinom kann durch eine Erhöhung des Wertes "Calcitonin" nachgewiesen werden. Für die übrigen Krebsformen (z.B. papilläre, follikuläre Form) gibt es keine speziellen Tumormarker.

  • Muss jeder "kalte" Knoten operiert werden?

    Wenn dies gemacht würde, würde die Zahl der SD-Operationen dramatisch ansteigen. Etwa 20% der Erwachsenen (ca. 16 Millionen Menschen) haben knotige Veränderungen, aber nur 30 von 1 Million Einwohnern (bei 80 Millionen sind dies ca. 2500) erkranken pro Jahr an einem bösartigen SD-Tumor.

    Man kann sich vorstellen, welche Dimensionen es annehmen würde, wenn alle 16 Millionen operiert würden, um 2500 bösartige Befunde zu finden.

    Aus diesem Grunde wurde auch das oben beschriebene Vorgehen vereinbart, um die Zahl der vermeidbaren Operationen zu senken.

    Daraus ergibt sich folgende Vorgehensweise:

    Es muss operiert werden bei:

    • Verdacht auf Bösartigkeit
    • Gutartigen Knoten, die durch ihre Größe oder Lage Beschwerden verursachen.
  • Wie wird verfahren, wenn nicht operiert wird?

    Wenn ein Knoten als nicht bösartig eingestuft wurde, wird in der Regel eine jährliche Kontrolle mit Ultraschall durchgeführt, bei der die Entwicklung der Größe des Knotens beobachtet wird.

    Wenn sich daran etwas ändert oder andere Knoten hinzukommen, kann sich die Vorgehensweise natürlich ändern, d.h. es kann später durchaus dennoch zu einer Operation kommen.